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KARDIOLOGIE

Die Kardiologie ist ein Spezialgebiet der Inneren Medizin und befasst sich mit den Erkrankungen des Herzens und seiner Blutgefäße. Kardiologische Erkrankungen sind in der Regel chronische Erkrankungen und können gravierende Folgen haben, wenn sie nicht erkannt und konsequent behandelt werden. Daher sind Vorsorge und regelmäßige Kontrollen beim Kardiologen wichtig.

Ruhe-EKG

Für eine kardiologische Untersuchung ist das Ruhe-EKG ein zentraler Baustein. 

Das Herz verfügt über ein Reizbildungs- und Reizleitungssystem, welches elektrische Ströme mit einer Spannung von etwa 1/1000 Volt erzeugt. Diese Ströme bewirken, dass das Herz mit einer bestimmten Frequenz schlägt. Erzeugt werden diese Ströme im sogenannten Sinusknoten, dem natürlichen „Schrittmacher“ des Herzens. Über das Erregungsleitungssystem gelangen die Impulse zu den Herzmuskelzellen.

Mit Hilfe eines Elektrokardiogramm (EKG) kann dieser elektrische Erregungsablauf des Herzens aufgezeichnet werden. Die elektrischen Impulse werden mit kleinen Elektroden, welche an bestimmten Körperstellen angebracht werden, abgeleitet und aufgezeichnet werden. 

Zahlreiche Erkrankungen des Herzens wie Infarkte, entzündliche Herzmuskelschädigung (Myokarditis) oder Herzmuskelwandverdickung (Linksherzhypertrophie) lassen sich so identifizieren. Bei Herzrhythmusstörungen wie Extrasystolen oder Vorhofflimmern lässt sich unmittelbar beim Auftreten die Diagnose mittels Ruhe-EKG eindeutig stellen.

In der Hand des erfahrenen Diagnostikers ist die Elektrokardiographie von großem Wert. Das Ruhe-EKG wird in unserer Praxis bei allen Patienten durchgeführt.

Langzeit-EKG (24h bis 7-Tage)

Häufig treten Herzschlagunregelmäßigkeiten nur von Zeit zu Zeit auf, sodass ein normales Ruhe-EKG das nur wenige Sekunden die Herzaktionen aufzeichnet, die Beschwerden und den damit verbundenen Herzrhythmus nicht dokumentiert. Um die Wahrscheinlichkeit für die Dokumentation von Herzrhythmusstörungen zu erhöhen, wird die Aufzeichnungsdauer auf 24 Stunden bis 7 Tage verlängert. Hier erfolgt eine kontinuierliche EKG-Aufzeichnung mit Hilfe von aufgeklebten Hautelektroden sowie eines z.B. unter der Kleidung tragbaren kleinen Aufnahmegeräts. Während der Aufzeichnungsdauer sollte ein möglichst normaler Tagesablauf mit den üblichen körperlichen Belastungen angestrebt werden. 

Langzeit-Blutdruckmessung (mit und ohne Manschette)

Bei einer Langzeitblutdruckmessung trägt der Patient eine Oberarm-Blutdruckmanschette über einen Zeitraum von meist 24 Stunden. In bestimmten Intervallen pumpt diese sich automatisch auf. Die gemessenen Blutdruckwerte werden auf einem kleinen Aufnahmegerät gespeichert. Aus mehreren Messungen erstellt der Arzt anschließend ein Blutdruck-Tagesprofil. Diese Daten ermöglichen unter anderem Aussagen über einen bestehenden Bluthochdruck oder über die Wirksamkeit blutdrucksenkender Medikamente. Außerdem lässt sich eine Blutdruckeinstellung optimal anpassen und überwachen.

Der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) kann nicht nur Symptome wie Müdigkeit, Erregungszustände und Kopfschmerzen verursachen, er zählt auch zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit, den Herzinfarkt, den Schlaganfall und die arterielle Verschlusskrankheit. Es ist daher wichtig, den Blutdruck unserer Patienten regelmäßig zu überwachen und einen Bluthochdruck gegebenenfalls zu therapieren.

Da der Blutdruck in Abhängigkeit von Tages- und Nachtzeit größeren Schwankungen unterliegt, ist es von Bedeutung  den Blutdruck nicht nur einmal zu messen, sondern ein Langzeit-Tages-Profil des Blutdrucks zu erstellen.

Echokardiographie

Die Echokardiografie ist Routine in der Diagnose von Herzerkrankungen. Mediziner sprechen auch von Herzultraschall oder Herzecho. Bei der modernen echokardiographischen Diagnostik gewinnen wir Ultraschall-Bilder Ihres Herzens.

Die Echokardiographie hat überragende Bedeutung in der Ersterkennung und Verlaufsbeurteilung der:

• Koronare Herzkrankheit

• Herzschwäche

• Herzklappenerkrankungen

• Entzündliche Veränderungen

• Angeborene und erworbene Herzfehler

und ist Methode der Wahl zur Verlaufskontrolle nach Herzoperationen.

Die Echokardiographie lässt eine Aussage zu folgenden Fragestellungen zu:

• Größe der Herzhöhlen

• Wanddicken des Herzmuskels

• Beschaffenheit der Herzklappen, Verengungen / Undichtigkeiten / entzündliche Veränderungen

• Erkrankungen im Abgangsbereich der Körperschlagader (Aorta)

• Beschaffenheit des Herzbeutels

• Pumpfunktion des Herzmuskels

• Segmentale Bewegungsstörungen des Herzmuskels als Hinweis auf Durchblutungsstörungen (Koronare Herzerkrankungen)

Die Stärken dieser Methode liegen in der risikofreien, schonenden, schmerzlosen und strahlenfreien Anwendung, der hohen Genauigkeit und der schnellen Durchführung.

Sie ist beliebig oft wiederholbar und bietet als einziges Verfahren neben der Röntgendurchleuchtung eine kontinuierliche Bilddarstellung. Die Sonographie stellt Flüssigkeitsströme (vor allem den Blutfluss) dynamisch dar.

Je nach Fragestellung kann eine Untersuchung zwischen 5 und 30 Minuten dauern.

Stress-Echokardiographie

Bei der Stressechokardiographie handelt es sich um eine Echokardiographie, welche unter stufenweise ansteigender Belastung durchgeführt wird. Dies geschieht im Rahmen eines Belastungs-EKGs auf einem Halbliegend-Ergometer. 

Wir beurteilen dabei die Wandbewegung der linken Herzkammer sowohl in Ruhe als auch unter  Belastung.

Die linke Herzkammer wird dabei in mehreren Ebenen untersucht und die Wandbewegung in jeder Belastungsstufe im Vergleich zum Ruhezustand analysiert. Dabei können wir z. B. erkennen, ob Sie unter einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels (Koronare Herzerkrankung) leiden oder ob dieses Krankheitsbild unwahrscheinlich ist.

Vor einem Stress-Echokardiogramm muss mit einem Herzecho in Ruhe geklärt werden, ob Sie für diese Untersuchung geeignet sind. In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch erläutern wir Ihnen diese Untersuchung, sprechen über mögliche Risiken und legen fest, welche Ihrer Medikamente vor dieser Untersuchung pausiert werden müssen.

Die Stress-Untersuchung dauert zwischen 20 und 30 Minuten. 

Herzkatheteruntersuchungen / Koronarangiographie

Wenn bei einem Patienten mit Herzschmerzen oder Atemnot im Elektrokardiogramm,

in der Stressechokardiograpie oder bei anderen Untersuchungen der Verdacht auf eine Verengung der Herzkranzgefäße vorliegt, muss eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. 

​Nur die Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie) zeigt mit absoluter Sicherheit, ob Verengungen der Herzkranzgefäße vorliegen oder nicht. Deswegen ist die Herzkatheteruntersuchung auch weiterhin der „Goldstandard“ in der Herzmedizin. 

 

Bei der Herzkatheteruntersuchung wird ein zarter, feiner Schlauch bis zum Herzen vorgeführt. Über diesen Schlauch werden die Herzkranzgefäße einzeln mit Röntgenkontrastmittel gefüllt, sodass die Herzkranzgefäße des schlagenden Herzens computergestützt genau analysiert werden können. 

Nach einer lokalen Betäubung wird der Schlauch  meistens von dem rechten Handgelenk (Armarterie)  oder seltenter auch von der großen Leistenarterie rückwärts zum Herzen geführt. Ein Schnitt ist nicht notwendig. Der Zugang zum Gefäß erfolgt ähnlich wie bei der Blutentnahme über eine Plastikschleuse, sodass der Patient nach der Betäubung außer der kleinen Punktion, keine Schmerzen verspürt. 

Die Untersuchung dauert etwa zehn Minuten. Nach der Untersuchung muss der Patient noch 4 Stunden Ruhe halten und überwacht werden, damit kein Bluterguss entstehen kann.

 

Während der Untersuchung kann der Patient seine eigenen Herzkranzgefäße und sein gesamtes Herz auf einem der Monitore beobachten.

Bei jeder Aufnahme erklären wir ihm genau, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, ob Verengungen der Herzkranzgefäße vorliegen und wenn ja, an welcher Stelle, sodass der Patient immer genau informiert ist.

Wir verwenden für die gesamte Diagnostik nur geringe Mengen (ca. 40 ml) Kontrastmittel und extrem wenig Strahlung, da wir die modernsten Koronarangiographiemessplätze der Firma  Siemens in den Räumen des Helios Klinikums Gifhorn nutzen.

Bei Fragen zur hämodynamischen Relevanz einer Engestelle sind eventuelle weitere Untersuchungen (fraktionelle Flussreserve (FFR), instantaneous wave-free ratio (IFR) und/ oder intravaskulärer Ultraschall (IVUS)) notwendig.  Diese neuartigen Techniken können während derselben Untersuchung durchgeführt werden.  Anhand dieser Untersuchungen wird dann entschieden, ob eine Stentimplantation notwendig ist.

Stentimplantationen (PCI)

Wenn bei der Herzkatheteruntersuchung gefährliche Engstellen der Herzkranzarterien entdeckt werden, können wir in gleicher Sitzung diese Engstellen auch mit einem Ballon erweitern und danach in den meisten Fällen mit einem kleinen medikamentenbeschichteten, maschendrahtartigen Metallröhrchen (Stent) auskleiden und abstützen. 

Dabei wird der Ballon oder der Stent über einen hauchfeinen Draht direkt in das betroffene Gefäß bzw. in die betroffene Engstelle vorgeführt und an dieser Stelle vorsichtig mit hohem Druck entfaltet, sodass der Kalk nach außen gedrückt wird und das Blut wieder ungehindert den Herzmuskel versorgen kann. 

Der Patient spürt bei dieser Untersuchung in der Regel keine Schmerzen. Die Behandlung dauert zwischen 20 und 60 Minuten, je nach Verkalkungsgrad der Herzkranzgefäße. und notwendiger Therapie.

Nach der Stentimplantation müssen alle Patienten mindestens 24 bis 48 Stunden stationär überwacht werden, dieses ist eine gesetzliche Vorschrift, die der Patientensicherheit dient.

​Die Stentimplantation ist eine der häufigsten Behandlungsmethoden in der Herzmedizin. Sehr viele Patienten, die noch vor einigen Jahren durch eine Operation am offenen Herzen mit einem Bypass versorgt werden mussten, können jetzt durch diesen kleinen schonenden und kurzen Eingriff geheilt werden. Die Stentimplantation und die anschließende stationäre Überwachung führen wir ebenfalls in den modernen Räumen des Helios Klinikums Gifhorn’s durch.

Implantation von Herzschrittmachern

Herzschrittmacher werden bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt, die mit einem krankhaft verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) einhergehen. Zeichen einer krankhaften Bradykardie können Schwindel, Müdigkeit, fehlende Belastbarkeit oder sogar Ohnmachtsanfälle sein. Ein Herzschrittmacher ist in der Lage, ununterbrochen und über Jahre die Herzfrequenz zu überwachen. Ist der Herzrhythmus zu langsam, kann der Herzschrittmacher durch die Abgabe schwacher, nicht spürbarer elektrischer Impulse die Herzfrequenz erhöhen. Wahrnehmung des Rhythmus und Impulsabgabe erfolgen über dünne elektrische Sonden (Elektroden), die im Herz liegen.

Welche Herzschrittmacher gibt es?

Abhängig von der Art und der Ursache der zugrunde liegenden Herzrhythmusstörung werden Herzschrittmacher mit einer oder zwei Elektroden eingesetzt. Es gibt auch Herzschrittmacher mit drei Elektroden, die bei Patienten mit bestimmten Formen einer Herzschwäche Anwendung finden und helfen, die Herzleistung und damit die Symptome der Herzschwäche zu verbessern.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Der Eingriff kann in der Regel in lokaler Betäubung erfolgen. In der Grube zwischen dem Schultermuskel und dem Brustmuskel wird ein kleiner Schnitt geführt. Von hier aus erreicht man zwei Venen. Über diese Venen können die Elektroden durch die obere Hohlvene bis zum Herz vorgeführt werden. Die Sonden werden elektrisch vermessen. Sind alle Daten regelrecht, werden die Elektroden an den Herzschrittmacher angeschlossen. Der Herzschrittmacher wird unter die Haut geschoben und der Hautschnitt wird zugenäht. Unmittelbar nach der Operation wird der Herzschrittmacher überprüft, programmiert und individuell auf Sie eingestellt. Da wir selbst-resorbierbare Nahtmaterial nutzen, müssen diese nicht entfernt werden. In den ersten zwei bis drei Wochen sollte der Arm nicht über die Schulterhöhe angehoben und nicht übermäßig belastet werden, in dieser Zeit beginnen die Elektroden in das Gewebe einzuheilen. Weit ausladende Bewegungen des Armes sollten auch danach noch für einige Zeit vermieden werden. Zum Abschluss der stationären oder ambulanten Behandlung erhalten Sie Ihren Herzschrittmacherausweis und nach einem aufklärenden Gespräch eine informative Broschüre des jeweiligen Herstellers. Fragen Sie sonst in der Praxis danach.

Wo wird die Operation durchgeführt?

Obwohl der Eingriff vergleichsweise eher klein ist, handelt es sich beim Einsetzen (Implantation) eines Herzschrittmachers um eine echte Operation. Aus diesem Grund muss die Implantation auch in einem Operationssaal oder einem Herzkatheterlabor erfolgen, das den hygienischen Standards eines Operationssaales entspricht.

Diese hohen Standards erfüllt das Herzkatheterlabor im Helios Klinikum Gifhorn in dem wir unsere Herzschrittmacheroperationen durchführen können. Bei Bedarf stehen die Einrichtungen der Klinik, wie z.B. die Intensivstation zur Verfügung. Selbstverständlich werden alle Maßnahmen in enger Absprache mit uns durchgeführt. Die stationäre Überwachung erfolgt auf den Stationen der kardiologischen Abteilung.

Implantation Defibrillator

Ein implantierbarer Defibrillator wird zur Therapie von schnellen Herzrhythmusstörungen (Tachykardie) und zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod eingesetzt. Umgangssprachlich wird er kurz Defi genannt und fachlich korrekt als ICD bezeichnet (von implantierbarer Cardioverter Defibrillator): Ein implantierbarer Defibrillator wird zur Therapie von schnellen Herzrhythmusstörungen (Tachykardie) und zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod eingesetzt. Umgangssprachlich wird er kurz Defi genannt und fachlich korrekt als ICD bezeichnet (von implantierbarer Cardioverter Defibrillator). Mehr dazu können Sie hier erfahren.

Kriterien für die Notwendigkeit eines ICD sind:

Eine hochgradige Herzschwäche mit einer Auswurfleistung des Herzens, die unter 35% liegt

Ein bereits überlebter plötzlicher Herzstillstand

Patienten die aufgrund von genetischen oder rhythmologischen Erkrankungen ein hohes Risiko haben, einen plötzlichen Herztod zu erleiden.

Ein ICD überwacht das Herz ständig. Er kann bei einem gefährlich schnellen Herzrhythmus lebensrettende Therapien abgeben. Zunächst versucht der Cardioverter-Anteil den schnellen Herzrhythmus durch eine sogenannte Überstimulation zu beenden, quasi auszubremsen. Das geschieht oft für den Patienten unmerklich. Lässt sich das Herzrasen nicht durch die sanfte Überstimulation beenden, gibt der Defibrillator-Anteil einen starken Stromstoß (Schock) ab. Der elektrische Schock verhindert den Herz-Kreislaufstillstand und damit den sogenannten „plötzlichen Herztod“. Der ICD wird auch bei langsamem Herzschlag aktiv und kann als Herzschrittmacher verhindern, dass die Herzfrequenz zu langsam wird.

Die Implantation wird in einem Operationssaal oder einem Herzkatheterlabor durchgeführt, das den hygienischen Standards eines Operationssaales entspricht. Diese hohen Standards erfüllt das Herzkatheterlabor im Helios Klinikum Gifhorn (Chefarzt Prof. Dr. Niehaus) Klinik für Kardiologie, in dem wir unsere Herzkatheteroperationen durchführen können. Auch die Patienten der Abteilung für Kardiologie werden in diesem Labor operiert. Bei Bedarf stehen die Einrichtungen der Klinik, wie z.B. die Intensivstation zur Verfügung. Selbstverständlich werden alle Maßnahmen in enger Absprache mit uns durchgeführt. Die stationäre Überwachung erfolgt auf den Stationen der kardiologischen Abteilung.

„Wearables”-/”Smart Device”-Sprechstunde (z.B. Beurteilung von EKGs der Apple Watch)

Eine Smartwatch, die den Puls bzw. die Herzrate kontrolliert, nutzt dazu meist die sogenannte Photoplethysmographie (PPG). Bei diesem Verfahren zur optischen Messung wird die Blutmenge, die am Handgelenk vorbeifließt, anhand der Reflexion von ausgesendeten Infrarotstrahlen gemessen. Denn das Hämoglobin, dass für die rote Farbe unseres Blutes sorgt, absorbiert besonders gut einen Teil des Infrarotlichtspektrums. Nimmt z. B. die Blutmenge während der Systole zu, wird die Absorption des Infrarotlichts größer und die Reflexion nimmt ab. Das gemessene reflektierte Licht wird rechnerisch in eine Pulswelle umgewandelt. Über die Pulswellenanalyse lassen sich Herzfrequenz und eine eventuelle Rhythmusstörung ermitteln sowie der zentrale Blutdruck berechnen.

Für das Erstellen eines EKG per Smartwatch wird wiederum der elektrische Impuls genutzt, der jeden Herzschlag auslöst (Technik: Herzstromkurve). Für die Messung tragen Anwender die Uhr am Handgelenk und berühren mit einem beliebigen Finger der anderen Hand einen dafür vorgesehenen Sensor (meist am Uhrenrand). Der Messvorgang dauert ca. 30 Sekunden und sollte am besten ihn Ruhe durchgeführt werden. Es entsteht so ein 1-Kanal-EKG, das erlaubt, Herzrhythmusstörungen deutlicher als bei einer reinen Pulskontrolle festzustellen.

Zu den Herstellern, die Pulsmessung und EKG-Funktion inklusive einer Herzrhythmusprognose per Smartwatch anbieten, gehören neben Apple (Apple Watch ab Series 4) und Samsung (z.B. Galaxy Watch) u.a. auch die französische Firma Withings (ScanWatch) und das US-Unternehmen Fitbit (Fitbit Sense). Daneben gibt es auch Anbieter externer “Wearables”, die ein Daumen-/Finger-EKG ableiten und dann auf eine entsprechende App einer Smartwatch übertragen. (z. B.  AliveCor).

Bei Auffälligkeiten sehen wir uns Ihre selbstermittelten Daten an und ergänzen sie erforderlichenfalls bei unklaren Befunden oder Auffälligkeiten um eine weiterführende Diagnostik.

Kontrolle von Herzschrittmachern, Defibrillatoren (ICD) und Kardialen Resynchronisationssystemen (CRT-P / CRT-D)

Schrittmacherkontrollen: 

Verschiedene Herzerkrankungen führen dazu, dass Patienten Geräte zur Überwachung des Herzrhythmus und/oder zur Therapie von Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche implantiert (eingepflanzt) werden müssen. Diese Geräte müssen in regelmässigen Abständen durch einen Arzt kontrolliert werden. Teilweise wird zu den ärztlichen Kontrollen ein Homemonitoring kombiniert.

Damit Ihr Herzschrittmacher seine Arbeit optimal macht, muss er in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden. Geprüft werden dabei der Ladestand der Batterie im Schrittmacher sowie die Funktion der Sonden. Zudem werden einige Daten, wie etwa besondere Vorkommnisse im Herzschlag, erfasst. Die erste Kontrolle erfolgt spätestens drei Monate nach dem Einsetzen. Dann ist sie in Intervallen von sechs bis zwölf Monaten angezeigt.

ICD- und CRT-P/ CRT-D – Kontrollen: 

Ein moderner ICD ist ein miniaturisierter Computer, der direkt Einfluss auf den Herzschlag des Trägers nehmen und Schocks wie ein externer Defibrillator abgeben kann. Es kann zu Fehlfunktionen des Aggregates und der implantierten Elektroden, die die Verbindung des Aggregates zum Herzen herstellen, kommen. Die frühzeitige Erkennung von sich entwickelnden Problemen ist sehr wichtig. So können eventuelle inadäquate Schockabgaben oder andere lebensbedrohliche Ereignisse verhindert werden.

Nach der ICD- Implantation erfolgt in den meisten Fällen die erste Funktionskontrolle in der implantierenden Klinik. Danach ist bei unauffälligem Befund die nächste Kontrolle in unserer Praxis nach 4-6 Wochen fällig. Da die Elektroden im Herzen einwachsen müssen, kann zumeist die dauerhafte Programmierung etwa 3 Monate nach Implantation erfolgen. Danach sind bei Beschwerdefreiheit in den meisten Fällen Kontrollen in dreimonatigen Abständen üblich. Bei Problemen mit dem System können die Abstände selbstverständlich verkürzt werden.

Ein CRT-D Gerät wird auch Drei-Kammer-Schrittmacher genannt.  Wie bei einem ICD stoppt ein CRT-D Gerät lebensbedrohliches Kammerflattern oder Kammerflimmern durch relativ schwache und schmerzlose Stimulation oder durch elektrische Schocks.  Zudem ist der CRT-D durch  bestimmte Stimulationsmodi in der Lage das Herz bei einer vorliegenden systolischen Herzschwäche die  Pumpleistung der linken Herzkammer zu unterstützen und zu verbesse

Eine Kontrolle von Geräten dieser Firmen ist problemlos zu jeder Zeit möglich:

• Biotronik

• Medtronic

• Sorin/ELA Medical/Livanova

• St. Jude Medical (Abbott)

Kontrolle von Eventrecordern (Implantable Loop Recorder = ILR)

Der Ereignisrekorder oder Event Recorder hat inzwischen nur noch etwas mehr als die Größe einer halben Kugelschreibermine. Die Ereignisrekorder werden mit einer Injektionstechnik unter die Haut im Bereich der linken Brust implantiert, sind berührungslos voll programmier- und auslesbar und zeichnen den Rhythmus über meist mehrere Jahre auf.

Die Implantation eines Ereignisrekorders ist unter Umständen zur genauen Diagnose von Herzrhythmusstörungen notwendig. Bestimmte Rhythmusstörungen treten nur selten auf, zeigen aber manchmal eine erhebliche Dramatik. Tritt eine Bewusstseinsstörung im Berufsalltag auf, hat sie erhebliche Folgen für die berufliche und soziale Situation des Betroffenen (Berufskraftfahrer, Dachdecker). Unter diesen Umständen muss die Diagnose erzwungen werden, auch wenn der Aufwand erheblich ist. Das permanente Tragen eines Langzeit- EKG bis zum Eintritt eines erneuten Ereignisses ist oft unpraktisch oder nicht möglich. Für diese Fragestellung hat die Industrie implantierbare Eventrekorder entwickelt. 

Mit Hilfe des Abfragegerätes können wir  alle auf dem europäischen Markt gängigen Ereignisrekorder kontaktlos abfragen. Dabei werden sämtliche Ereignis-EKG beurteilt. Anhand der dadurch gestellten Diagnose kann die Therapie individuell abgestimmt werden.

Da der Speicher des Ereignisrekorders begrenzt ist und regelmäßig gelöscht werden sollte, muss der Ereignisrekorder üblicher Weise alle 3 bis 6 Monate kontrolliert werden.

Onkologische Kardiologie (Spezielle kardiologische Betreuung von Patienten mit Krebserkrankungen)

Die Effektivität und Verträglichkeit moderner Krebstherapien hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich verbessert. Hinzu kommen viele neue Substanzen die signifikant zum Überleben auch mit teils sehr guter Lebensqualität vieler Krebspatienten beigetragen haben. Dennoch bilden auch klassische/konventionelle Krebstherapien (z. B. die Anthrazykline) und ebenso die Bestrahlung nach wie vor eine große Rolle in der Therapie insbesondere von fortgeschrittenen Malignomen. Im Zuge des verbesserten Überlebens vieler Patienten treten kardiovaskuläre Nebenwirkungen durch die durchgeführte Therapie in den Vordergrund. 

Wir betreuen Sie vor, während und nach einer Krebstherapie. Unser Ziel ist es, mögliche Folgen der onkologischen Erkrankung und deren Therapie auf das Herzkreislaufsystem frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

In unserer Praxis stehen die modernsten echokardiographischen Spezialuntersuchungen (Strain Imaging) zur Betreuung Kardio-Onkologischer Patienten zur Verfügung. 

Wir arbeiten eng mit Ihren betreuenden Hämato-Onkologen und Radio-Onkologen zusammen, um Ihr Risiko für Herz und Kreislauf so niedrig wie möglich zu halten.

Nachsorge nach interventionellen Eingriffen oder Herzoperationen

Auch wenn Sie keine Schmerzen verspüren, sollten Sie nach einer Herz- Operation sich regelmäßig vom Kardiologen untersuchen lassen. Die erste Kontrolle sollte drei Monate nach Ihrer Operation erfolgen. Wenn dann alles in Ordnung ist, reichen oft weitere Kontrollen in halb- bis einjährigen Abständen aus.

Tele-Medizin

Nicht immer müssen Sie für die Abfrage Ihres event-Recorder, Schrittmacher oder Defibrillator zum Arzt. Die moderne Technik ermöglicht Ihnen, die Daten aus Ihren implantierten Geräte per „Fernabfrage“ von Ihrem Arzt überprüfen zu lassen. Dank dieser telemetrischen Fernüberwachung ist es Ihrem Arzt möglich, Ihre Herzerkrankung kontinuierlich zu überwachen, ohne dass Sie sich persönlich vorstellen müssen.

Für die Abfrage Ihres Gerätes erhalten Sie ein einfach zu bedienendes Abfragegerät . Der Abfragegerät wird an den Strom angeschlossen und ist anschließend direkt betriebsbereit.. Für den Betrieb benötigen Sie keinen Telefonanschluss, da dieser über eine integrierte SIM-Karte verfügt, die weltweit eine Verbindung zum Mobilfunknetz aufbauen kann. Dank dieser Technologie können Sie die Daten aus Ihrem Implantat von beinahe jedem Ort der Welt an Ihren Arzt senden.

Messung der Sauerstoffsättigung (Pulsoxymetrie)

Die Pulsoximetrie ist ein nicht-invasives Verfahren, mit dem die Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes und die Herzfrequenz ermittelt werden. Gemessen wird zumeist mittels spezieller Sensoren am Fingernagel oder am Ohrläppchen. Die Normalwerte der mit der Pulsoximetrie ermittelten Sauerstoffsättigung liegen im Bereich von 97 bis 100%. Als behandlungsbedürftig gelten Werte von etwa 90% und weniger. Werte unterhalb 85% sind kritisch. Die Sauerstoffsättigung des Blutes gibt die Beladung des Hämoglobins mit Sauerstoff wieder. Um sie zu ermitteln, macht man sich zunutze, dass das Hämoglobin in Abhängigkeit von der Beladung mit Sauerstoff das Licht bestimmter Wellenlängen unterschiedlich absorbiert. Das Pulsoximeter rechnet die unterschiedlichen Abschwächungsgrade der Lichtabsorption in einen Wert um, der in Prozent angegeben wird.

Nachsorge nach interventionellen Eingriffen oder Herzoperationen

Auch wenn Sie keine Schmerzen verspüren, sollten Sie nach einer Herz- Operation sich regelmäßig vom Kardiologen untersuchen lassen. Die erste Kontrolle sollte drei Monate nach Ihrer Operation erfolgen. Wenn dann alles in Ordnung ist, reichen oft weitere Kontrollen in halb- bis einjährigen Abständen aus.

Onkologische Kardiologie (Spezielle kardiologische Betreuung von Patienten mit Krebserkrankungen)

Die Effektivität und Verträglichkeit moderner Krebstherapien hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich verbessert. Hinzu kommen viele neue Substanzen die signifikant zum Überleben auch mit teils sehr guter Lebensqualität vieler Krebspatienten beigetragen haben. Dennoch bilden auch klassische/konventionelle Krebstherapien (z. B. die Anthrazykline) und ebenso die Bestrahlung nach wie vor eine große Rolle in der Therapie insbesondere von fortgeschrittenen Malignomen. Im Zuge des verbesserten Überlebens vieler Patienten treten kardiovaskuläre Nebenwirkungen durch die durchgeführte Therapie in den Vordergrund. 

Wir betreuen Sie vor, während und nach einer Krebstherapie. Unser Ziel ist es, mögliche Folgen der onkologischen Erkrankung und deren Therapie auf das Herzkreislaufsystem frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

In unserer Praxis stehen die modernsten echokardiographischen Spezialuntersuchungen (Strain Imaging) zur Betreuung Kardio-Onkologischer Patienten zur Verfügung. 

Wir arbeiten eng mit Ihren betreuenden Hämato-Onkologen und Radio-Onkologen zusammen, um Ihr Risiko für Herz und Kreislauf so niedrig wie möglich zu halten.

Kardio MRT

Eine Magnetresonanzuntersuchung (MRT) des Herzens ist eine sichere Untersuchungsmethode, die mit keinerlei Strahlenbelastung verbunden ist.

Zur Zeit stellt sie die modernste, nicht-invasive Möglichkeit der kardiologischen Diagnostik dar.

Die MRT des Herzens spielt eine bedeutende Rolle bei der Diagnostik von entzündlichen Veränderungen des Herzens (Herzmuskelentzündungen oder Entzündungen des Herzbeutels), sogenannten „stummen Infarkten“ und bei der Diagnose einer Kardiomyopathie. Mithilfe der hochauflösenden Bilder, die ohne Kontrastmittelgabe gemacht werden, können wir sehen, wie gut die Funktion Ihres Herzens ist, also wie gut es pumpt. Dies ist wichtig für die Diagnose vieler Herzerkrankungen, da oftmals die Pumpfunktion des Herzens schlechter wird.

Da das Herz mittels der Kernspintomographie in jeder Ebene dargestellt werden kann, sehen wir auch, ob Ihr Herz zum Beispiel einen angeborenen Herzfehler hat, ob sich Ihre Herzklappen richtig öffnen und schließen oder ob Sie eine sogenannte Klappeninsuffizienz (die Klappe schließt nicht vollständig) oder eine Klappenstenose (die Klappe öffnet sich nicht ausreichend) haben.

Die Kontrastmittelgabe bei der Herz-MRT hilft uns, auch kleinste Narben Ihres Herzmuskels zu erkennen, die nach Herzinfarkten entstehen oder manchmal nach einer Herzmuskelentzündung zurückbleiben. Ebenfalls können wir durch das Kontrastmittel beurteilen, ob zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Entzündung Ihres Herzmuskels (Myokard) oder Herzbeutels (Perikard) vorliegt. In sehr seltenen Fällen haben Patient:innen Tumore des Herzens. Auch diese können mit der MRT zuverlässig dargestellt werden.

„Wearables“-/“Smart Device“-Sprechstunde (z.B. Beurteilung von EKGs der Apple Watch)

Eine Smartwatch, die den Puls bzw. die Herzrate kontrolliert, nutzt dazu meist die sogenannte Photoplethysmographie (PPG). Bei diesem Verfahren zur optischen Messung wird die Blutmenge, die am Handgelenk vorbeifließt, anhand der Reflexion von ausgesendeten Infrarotstrahlen gemessen. Denn das Hämoglobin, dass für die rote Farbe unseres Blutes sorgt, absorbiert besonders gut einen Teil des Infrarotlichtspektrums. Nimmt z. B. die Blutmenge während der Systole zu, wird die Absorption des Infrarotlichts größer und die Reflexion nimmt ab. Das gemessene reflektierte Licht wird rechnerisch in eine Pulswelle umgewandelt. Über die Pulswellenanalyse lassen sich Herzfrequenz und eine eventuelle Rhythmusstörung ermitteln sowie der zentrale Blutdruck berechnen.

Für das Erstellen eines EKG per Smartwatch wird wiederum der elektrische Impuls genutzt, der jeden Herzschlag auslöst (Technik: Herzstromkurve). Für die Messung tragen Anwender die Uhr am Handgelenk und berühren mit einem beliebigen Finger der anderen Hand einen dafür vorgesehenen Sensor (meist am Uhrenrand). Der Messvorgang dauert ca. 30 Sekunden und sollte am besten ihn Ruhe durchgeführt werden. Es entsteht so ein 1-Kanal-EKG, das erlaubt, Herzrhythmusstörungen deutlicher als bei einer reinen Pulskontrolle festzustellen.

Zu den Herstellern, die Pulsmessung und EKG-Funktion inklusive einer Herzrhythmusprognose per Smartwatch anbieten, gehören neben Apple (Apple Watch ab Series 4) und Samsung (z.B. Galaxy Watch) u.a. auch die französische Firma Withings (ScanWatch) und das US-Unternehmen Fitbit (Fitbit Sense). Daneben gibt es auch Anbieter externer “Wearables”, die ein Daumen-/Finger-EKG ableiten und dann auf eine entsprechende App einer Smartwatch übertragen. (z. B.  AliveCor).

Bei Auffälligkeiten sehen wir uns Ihre selbstermittelten Daten an und ergänzen sie erforderlichenfalls bei unklaren Befunden oder Auffälligkeiten um eine weiterführende Diagnostik.

Kardiologische Zweitmeinung

Ich möchte auf dieser Plattform Patienten mit Herzerkrankungen und deren Angehörige mit einer ärztlichen Zweitmeinung, auch „second opinion“ genannt, helfen. Darunter versteht man die zweite, unabhängige Begutachtung eines ärztlichen Erstbefundes durch einen zweiten Arzt.

Bei der zweiten Einschätzung kann es sich um eine Diagnose oder eine Behandlungsmaßnahme handeln. Das Einholen einer ärztlichen Zweitmeinung kann bei der Vermeidung einer Fehldiagnose helfen und verschafft dem Patienten durch das Ausräumen von Bedenken an seinem Befund ein besseres inneres Gefühl.

Vor schwerwiegenden Therapiemaßnahmen lohnt es sich, einen zweiten Kardiologen um Rat zu fragen, etwa wenn es bei komplexen Koronarinterventionen, Ablationen bei höhergradigen Herzrhythmusstörungen oder vor einer Klappenoperation gilt, aus verschiedenen Techniken und Therapiemöglichkeiten auszuwählen. Aber auch bei anderen Herzbeschwerden, die einen längeren Krankenhausaufenthalt erfordern oder einer Behandlung mit nebenwirkungsreichen Medikamenten kann es sinnvoll sein, die Notwendigkeit von zwei Kardiologen beurteilen zu lassen.

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